Spielerisch zum Tennis

Wollen Kinder spielen? – Kinder wollen spielen!

In den letzten Jahren hat sich bei der Einführung und Vermittlung von Sportspielen immer mehr die spielerische Methode durchgesetzt.

Im Tennis stellt das LOW-T-BALL eine Möglichkeit hierfür dar. Bei dieser Spielform ist von der ersten Trainingsstunde an eine Interaktion zwischen den Lernenden möglich, ohne dass tennisspezifische Fähigkeiten vorhanden sein müssen.

Das Tennisspiel wird bei dieser Spielvariante auf bedeutsame Abschnitte der Tennistechnik reduziert (Hauptaktionspointiertes Lernen), um die Kinder möglichst schnell und einfach für das Miteinanderspielen zu begeistern und zu befähigen.

Hauptmerkmal der Vereinfachung der Tennistechnik ist der große auf dem Boden rollende Ball (Over- oder Punch ´n play Ball). Wichtige technische Elemente der Grundschläge Vorhand und Rückhand werden automatisch und spielerisch eingeführt. Hierzu zählen die natürliche Griffhaltung, tiefer Körperschwerpunkt, vorderes Treffen, Positionieren, Winkel steuern, einfache schnörkellose Ausholbewegungen sowie die Oberkörperverwringung.

Die wichtige Auge-Hand-Koordination ist bei den Kindern altersbedingt noch nicht voll ausgebildet und wird durch diese Spielvariante erleichtert und gefördert.

Mithilfe dieses Spieles ist es möglich bis zu 16 Kinder gleichzeitig auf einem Tennisplatz spielorientiert zu beschäftigen. Darüber hinaus ist es möglich diese Spielform im Tennistraining einzusetzen, um sich mit einer Gruppe tennisspezifisch zu beschäftigen, ohne dass allzu große Pausen entstehen.

Ein großer Vorteil besteht darin, dass sich die Kinder bei dieser Spielform sofort miteinander messen können. Kinder wollen und fordern das gegenseitige sportliche Kräftemessen nahezu heraus.

Besonders geeignet ist diese Spielform auch für „Kids“ im Kindergartenalter.

Das LOW-T-BALL ist eine Ballspielidee, die etwas Innovatives in sich trägt. Es stellt eine ideenreiche Modifizierung des bekannten Lehrweges zum Zielspiel Tennis dar.

Unter dem Motto „Kinder wollen spielen“ ist diese Form der spielorientierten Einführung in die Sportart Tennis ein viel versprechender Weg Kindern die Möglichkeit zu bieten, selbstständig Erfahrung auf dem Gebiet der Rückschlagspiele non-direktiv zu sammeln.

Das Miteinanderspielen steht beim LOW-T-BALL im Vordergrund.

Der Umgang mit Ball und Schläger

Die meisten Kinder erlernen frühzeitig den Umgang mit unterschiedlichen Bällen. Dabei erkunden sie während des Spielens intensiv die individuellen und materiellen Eigenschaften des Balles.

Bevor die erste Tennisstunde beginnt, wissen die Kinder bereits, dass man einen Ball fangen, prellen, rollen, schießen oder werfen kann. Diese Grundeigenschaften des Balles haben sich die Kleinen frühzeitig angeeignet und die eine oder andere Fertigkeit im Umgang mit dem Ball beherrschen sie altersgemäß recht gut.

Der Tennisball unterscheidet sich von den bisher gewohnten Bällen für die Kinder vor allen Dingen in der Größe und dem Gewicht. Dies bereitet den Kindern zu Anfang große Probleme. Kinder sind es gewöhnt mit einem großen und weichen Kunststoffball in allen Variationen zu spielen. Mit diesem können sie annähernd problemlos umgehen und die Verletzungsgefahr ist durch das weiche Material dem entsprechend gering.

Erfolgserlebnis

Kinder brauchen ab der ersten Trainingsstunde Erfolgserlebnisse. Einen kleinen Tennisball zielgenau in ein Feld oder auf eine Markierung zu schlagen ist für Kinder im Vorschulalter fast ein Ding der Unmöglichkeit. Dazu kommt das ungewohnte Spielgerät „Tennisschläger“. Es ist für Kinder mit enormen Schwierigkeiten verbunden die Schlagbewegung genau zu koordinieren und zu kontrollieren.

Um das eigentliche Zielspiel Tennis zu erlernen sind die koordinativen Fähigkeiten eines der wichtigsten leistungslimitierenden Faktoren. Dazu kommt der Umgang mit Ball und Schläger. Dies stellt zu Beginn der Tennisausbildung einen eigenständigen Part dar, der nicht zu unterschätzen ist.

Um Kindern die technisch schwierige Sportart Tennis näher zu bringen, ist es dringend erforderlich ihnen den Umgang mit Ball und Schläger abwechslungsreich zu erleichtern.

Abwechslungsreich bedeutet in diesem Fall, dass die Spiel- und Übungsformen jederzeit verändert und variiert werden können. Dies fördert das wichtige Ballgefühl und erleichtert somit das unterschiedliche Ballverhalten tiefgründig zu verstehen.